Blick über Bad Kohlgrub; Foto: Tatjana Hämmerle

Bad Kohlgrub, 1280 erstmals urkundlich als „Cholgrueb“ erwähnt, mit seinem Ortskern etwa 800m über N.N. gelegen, gehört dem Voralpenland im westlichen Oberbayern an.

Der Ortsname wird ursprünglich auf die Köhlertätigkeit zurückgeführt,
das heißt, dort wurde Holzkohle in Meilern gebrannt.

St. Martin

Altarbild St. Martin; Foto: Tatjana Hämmerle

In Bad Kohlgrub ist die Pfarrkirche St. Martin nicht wegzudenken: Chor und Turm prägen das Ortsbild und geben ihm ein unverwechselbares Gesicht.
Im 14. Jahrhundert ist die Kirche das erste Mal erwähnt und wird von den Rottenbucher Augustinerchorherren versorgt.
Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche unter Propst Patricius Oswald von Rottenbuch durch einen unbekannten Maurermeister neu und barock gestaltet. Die Weihe fand 1729 statt.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts bekam der Turm seine schöne und einzigartige Haube.

Innen besticht die Pfarrkirche durch ihren schönen Stuck, wohl aus der Wessobrunner Schule.
Seit der jüngsten Restaurierung erstrahlt das Hochaltarbild des Hl. Martin vom Garmischer Maler Johann Martin Speer wieder in Glanz – besonders ist hier, dass Martin nicht „vom hohen Ross“ her dem Bettler den Mantel schenkt, sondern abgestiegen ist.

St. Rochus

Man muss sie schon suchen, über dem Bahngleis, bis man an den Rochusfriedhof mit dem Rochuskircherl kommt: Weil im 17. Jahrhundert die Pest im Ammertal wütete, errichteten die Kohlgruber aus Dank die kleine Kirche, dem Pestpatron Rochus geweiht. Schöne Barockfenster und ein charmanter Dachreiter mit Zwiebel fügen sich charmant in die Landschaft. Innen freut sich der Besucher über eine helle Kirche mit erlesenem Stuck aus der Schmuzer-Schule; der Hochaltar stammt aus dem 18. Jahrhunter und zeigt die unbefleckte Gottesmutter. Auch einige Votivtafeln sind noch vorhanden.

Mit ihrer guten Akustik und schönen Atmosphäre eignet sich die Friedhofskirche als Raum für viele Feiern wie die Kindergottesdienste an den Kartagen oder auch Jugendvespern und Andachten. Hoffen wir darauf, dass die Finanzierung des neuen Schindeldachs gut vorangeht, damit das Gotteshaus auch den nächsten Generationen erhalten bleibt!

links: St. Rochus im Winter, Blick ins Innere der Kirche; Fotos: Andreas Häring